Reise-Thrombose vermeiden


Bei der Reisethrombose handelt es sich um eine spezielle Form der Sitzthrombose «Sitting Thrombosis». Patienten mit Reisethrombose hatten meistens Langstreckenflüge und zeigen Symptome in den ersten 3 bis 4 Tagen nach dem Flug.

Symptome

Zeichen einer Thrombose können vielschichtig sein: Erhöhte Druckempfindlichkeit der Beinvenen, Schwellung des Unterschenkel, Wärmegefühl im Bein, gespannte, glänzende Haut, Wadendruckschmerz und Spannungsgefühl, blau rötliche Verfärbung der Haut, muskelkaterartige Schmerzen, Fieber, Herzjagen und Beklemmung In der Brust mit Luftnot bei Lungenembolie.

Durch längeres Sitzen verlangsamt sich der venöse Blutfluss in den Beinen. Es kann zu Thrombosebildung und Lungenembolie kommen. Gründe für die Thrombose können unter anderem die Abknickung der Beinvenen, niedriger Luftdruck und Eintrocknung durch zu geringe Flüssigkeitszufuhr sein.

Risiko und dessen Vorbeugung

Das Risiko für gesunde Reisende ist sehr gering. Ein mittleres Risiko besteht z.B. bei Schwangerschaft und bis zu 4 Wochen nach der Entbindung. 

Weiterhin zählen zu den Risiken für eine Reisethrombose:

  • Alter über 60 Jahre 
  • Krampfaderleiden
  • Herzschwäche
  • Rauchen
  • Einnahme der Antibabypille und Hormonersatz-Therapie
  • Übergewicht
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Kurze Zeit zurückliegende Schwangerschaft
  • Verletzung der Beine
  • Gehäuftes Auftreten von Thrombosen in der Familie


Zur Vorbeugung bei niedrigem Risiko empfehle ich regelmässige Beingymnastik (auch im Sitzen, z.B. Fusswippen, Aktivieren der Wadenmuskeln), Tragen von Unterschenkel-Stützstrümpfen, genügend Flüssigkeitszufuhr (Mineralwasser, Tee, kein Kaffee und Alkohol), locker sitzende Bekleidung und Verzicht auf Schlafmittel.



Ein hohes Risiko für eine Reisethrombose besteht bei:

  • Reisen mit Gipsruhigstellung des Beins
  • Zuvor aufgetretener Thrombose
  • Schwererkrankungen (Krebserkrankung, Fieber).


Bei hohem Risiko sollten Sie Unterschenkel-Kompressionsstrümpfe der Kompressions-Klasse 1 tragen. Ebenfalls rate ich zu regelmässigr Bewegung während des Fluges (Gang zur Toilette etc.) und eine genügende Trinkmenge (mindestens 0,2 L in 2 Stunden) .

Effektive Prophylaxe ist genügend Flüssigkeitszufuhr, Bewegung der Beinmuskeln, Tragen von Stütz- oder Kompressionsstrümpfen. In speziellen Fällen und in besonderen Risikosituationen empfehle ich eine Prophylaxe mit subcutaner Heparin-Injektion oder oral mit DOAK als Tablette (direkte Gerinnungshemmer) vor dem Flug. 

Eine ausführliche Reiseberatung beim Spezialisten empfiehlt sich auf jeden Fall bei einer Risikokonstellation. Haben Sie Fragen oder wünschen Sie eine entsprechende Beratung? Melden Sie sich gerne bei mir.

 
 
 
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